Lillet Blanc

Die Geschichte dieses schmackhaften Weinaperitifs hat ihre Anfänge im Jahr 1680 in Frankreich, als Jean Lillet im Weinbaugebiet Les Graves bei Sauternes sesshaft wird. Verfolgen wir seinen Stammbaum ein paar Generationen weiter, treffen wir auf die Brüder Raymond und Paul Lillet. 1872 eröffnen diese einen Handel mit Likören, Sirups, Limonaden und mit Weinen aller Art – Das Unternehmen "Maison Lillet" war geboren, ansässig in Pedensac, südlich von Bordeaux.

In ihrer Funktion als Destillateure und Händler, reisen die Brüder häufig in die Weinmetropole Bordeaux. Hier machen sie Bekanntschaft mit Pater Kermann. Der Arzt lebte viele Jahre in Brasilien, wo er den Chinarindenbaum und seine medizinische Wirkung kennen lernte. Zurück in Frankreich nutze er sein Wissen um Liköre und Stärkungsmittel für seine Patienten herzustellen, die das Alkaloid Chinin beinhalten, welches als Bitterstoff verwendet wird.

Dank Pater Kermann und seiner Entdeckung, kommen die Brüder Lillet um 1887 auf die Idee, die bekannten Bordeaux-Weine mit exotischen Fruchtlikören zu kombinieren: Die Geburtsstunde des Kina Lillet (Kina steht für Chinin). Doch die Medizin half nicht nur bei der Entstehung des Weinaperitifs, sie verhalf ihm auch zu großer Beliebtheit. Nachdem Louis Pasteur Ende des 19. Jahrhunderts seine Keimtheorie vorstellte, wuchs die Angst der Bevölkerung vor Keimen und Krankheiten. Pasteur selbst vertritt die Ansicht, dass Wein das gesündest und zugleich hygienischste Getränk sei, insbesondere solche, die Chinin enthalten, da dieses Fieber senken und Malariasymptome lindern kann.

In den 20er Jahren den 20. Jahrhunderts wuchs der Kina Lillet-Export nach Europa und Arfrika und auch in Frankreich verhalfen Werbekampagnen der Marke zu steigender Bekanntheit. Die Tatsache, dass Kina Lillet auf transatlantischen Linienschiffen serviert wurde, verhalf dem Weinaperitif zu seinem Erfolg bei der New Yorker High Society. In zahlreichen amerikanischen Bars kreierten Barkeeper modische Cocktails mit Kina Lillet.

Das Unternehmen blieb ein Familienbetrieb. Im Jahr 1962 kreiert Pierre Lillet, Enkel von Raymond, den Lillet Rouge für den amerikanischen Markt, um das dort wachsende Interesse für Rotwein zu nutzen. Anfang der 1970-Jahre besinnt sich das Unternehmen auf seine Historie und entfernt das "Kina" aus dem Markennamen. Das Beiwort war zum Oberbegriff zahlreicher Aperitifs avanciert und betonte lediglich den Chiningehalt des jeweiligen Getränks.

Im Rahmen einer Qualitätsoffensive, wurde 1985 das Lilletrezept verbessert. Die leichte Reduzierung des Zuckergehalts verbesserte das Gleichgewicht zwischen Süße und Säure und stellte dennoch die Fruchtigkeit in den Fordergrund. In all der Zeit blieb das Verhältnis zwischen Bordeaux Wein (85 Prozent) und dem leicht bitteren Fruchtlikör (15 Prozent) bestehen. Sein volles Aroma entfaltet der Weinaperitif im Eichenfass.

Das neueste Produkt der Lillet-Familie ist der Rosé Lillet, welcher sich speziell an die weiblichen Konsumenten richtet und die Aromen roter Früchte, Orangenblüten und Grapefruit verbindet.

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