Die Erfolgsgeschichte dieses Likörs beginnt im Jahre 1605 in Frankreich. Dem Kartäuser-Orden in Vauvert wird das Rezept für ein Lebenselixier überreicht. Über die Jahre geriet das Rezept in Vergessenheit und fand nur in Teilen Anwendung. Schließlich wurde es an das Mutterkloster La Grande Chartreuse geschickt und erstmals vollständig verwendet. Die Mönche geben dem Elexir den Namen "Élixir Végétal de la Grande Chartreuse". Mit seinen 69 % Vol. bereitete es den Weg für die heute allseits bekannten und zunehmend beliebten Chartreuse-Liköre. Dieses besondere Elixier kann auch heute noch erworben werden. Aufgrund des hohen Alkoholgehalts ist es jedoch nur in 100 ml Flaschen erhältlich. Anwendung findet das Elixier in einigen Cocktails, wobei bereits geringe Mengen ausreichen, ähnlich wie beim Angostura Bitter. Der bekannteste ist wohl der Chartreuse Verte (der grüne Chartreuse), entstanden im Jahr 1764. Dieses grüne Wunder kommt gänzlich ohne Farbstoffe aus und dreht sich mit 55 % Vol. Seine Charakterfarbe verdankt es 130 verschiedenen Kräutern und Gewürzen, deren Zusammensetzung, Dosierung sowie Zubereitung streng geheim ist - anschließen reifen die Liköre fünf bis acht Jahre lang im Eichenfass. Immer nur zwei Mönche wissen um die geheime Rezeptur. Im Jahr 1838 folgt die mildere Variante mit nur 40 % Vol. - der Chartreuse Jaune (der gelbe Chartreuse).
Diesen Kräuter-Likör, mit seiner dezenten Anis-Note und seinen 42,3 % Vol., verdanken wir dem Italiener Arturo Vaccari aus der Toscana. Dieser kreierte im Jahre 1896 das Rezept aus über 30 verschiedenen Kräutern und Gewürzen, die mehrfach infundiert und destilliert werden. Benannt wurde der Galliano L'Autentico nach dem italienischen Kriegshelden Giuseppe Galliano, der sich im ersten Abessinienkrieg um sein Land verdient machte. Bereits Ende des 20. Jahrhunderts standen die Galliano-Liköre an der Weltspitze. Die Eroberung gelang jedoch mit dem Galliano Smooth Vanilla. Dieser etwas süßere und mildere Likör dreht sich nur mit 30 % Vol. und weicht in einigen Punkten vom ursprünglichen Rezept ab. Beispielsweise wurde die Farbe nicht länger über Safran gewonnen, sondern durch den Farbstoff E 102 sowie Zuckercouleur. Durch die veränderte Rezeptur trat die Vanille-Note in den Vordergrund. 2008 wurde der Smooth Vanilla überraschend vom Markt genommen und durch den L'Authentico ersetzt. Kurze Zeit später, im Frühjar 2010, kehrte der Smooth Vanilla jedoch zurück und wird seither als der klassische Galliano-Likör vermarktet.
Der Kahlúa ist nicht umsonst einer der beliebtesten Kaffeeliköre. Seine Beliebtheit verdankt der Kahlúa dem White Russian und The Big Lebowski. Der Hauptdarsteller Jeff Bridges mixt sich den schmackhaften Cocktail aus Sahne, Wodka und Kaffeelikör insgesamt neun Mal und verwendet hierfür ein immer wieder den Kahlúa. Dank seinem Kinodebüt schrieb dieser Kaffeelikör Filmgeschichte und ist heute so gut wie in jeder Hausbar zu finden. Die Entstehungsgeschichte des Kahlúa beginnt in Mexiko. 1930 entschließen sich 4 Freunde der herkömmlichen Arbeit abzuschwören und eine Karriere im Brennereigeschäft zu starten. Der eigens angebauten Zuckerrohr und Kaffee wurde mit selbst gebranntem Rum kombiniert und reifte anschließend in Fässern zu dem, was wir heute als Kahlúa kennen. Geschmacklich dominiert das Kaffee Aroma, Vanille und Schokolade runden den Geschmack ab. In den 50er Jahren erklimmt der Kahlúa die ersten Sprossen auf der Beliebtheits-Scala - dank dem Black Russian. Einige Jahre später kamen kluge Köpfe auf die beinahe abwegige Idee einen Milchkaffee als Cocktail zu kreieren - den White Russian ... der Rest ist Filmgeschichte.